Hier finden Sie Erklärungen zu Begriffen aus der Finanzwelt. Von A wie ABC-Analyse bis Z wie Zinsen. Besuchen Sie unser Anlageberaterportal unter www.anlageberater.at und erhalten Sie Informationen aus der Finanzwelt. Unser Steuerberaterportal www.steuerberater.at bietet viele Informationen für Steuerberater, Steuerzahler und Steuersparer und Tipps und Tricks zum Steuersparen.

Finanzlexikon: balanced-scorecard

balanced-scorecard

Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein Kennzahlensystem um Messgrößen mit den strategischen Zielen einer Organisation in Einklang zu bringen. Die BSC wird balanced - ausgewogen genannt, da sie eine einseitige Ausrichtung der Kennzahlen insbesondere auf finanzielle, einfach messbare Ziele vermeidet. Sie dient als Führungsinstrument im Rahmen des Controlling bzw. Performance Management zur Ausrichtung der Organisation an strategischen Zielen. In der Regel werden 4 Perspektiven mit je rd. 4-5 Kennzahlen verwendet, es werden jeweils 2 Beispiel-Kennzahlen genannt:

* Finanzielle Perspektive: Kennzahlen zum Erreichen der finanziellen Ziele.
o Umsatz pro Vertriebsbeauftragter: Unterstützt das Wachstum des Unternehmens, nicht notwendigerweise die Profitabilität.
o Kosten pro Stück: Unterstützt das Kostenbewusstsein, hohe Volumina.
* Kunden Perspektive: Kennzahlen zum Erreichen der Kundenziele.
o Kundenzufriedenheit: Unterstützt kundenorientiertes Verhalten, nicht notwendigerweise kurzfristigen Gewinn.
o Zeit zwischen Kundenanfrage und Antwort: Unterstützt zeitgerechtes reagieren auf Kundenanfragen, wird oft in Verbindung mit Prioritäten verwendet.
* Interne-, Prozess-Perspektive: Kennzahlen zum Erreichen der internen Prozess- und Produktionsziele.
o Ausschuss pro 1000 Stück: Unterstützt die ausgelieferte Qualität, nicht notwendigerweise einen effektiven und effizienten Produktionsprozeß.
o Zeit zwischen Produktionsstart und Auslieferung: Unterstützt schnelle Durchlaufzeiten, geringe Kapitalbindung und wenig Zwischenlager.
* Erneuerung- und Wachstums-Perspektive: Kennzahlen zum Erreichen der (langfristigen) Überlebensziele der Organisation.
o Umsatzverhältnis neuer Produkte zu alten Produkten: Unterstützt schnelle Neu- und Weiterentwicklung von Produkten.
o Fluktuation von Leistungsträgern nach außerhalb der Organisation: Unterstützt die langfristige Beschäftigung von Leistungsträgern in der Organisation, fördert Leistungsdifferenzierung, kann Querdenker blockieren.

Für jede der Perspektiven werden Kennzahlen ausgewählt, die die Annäherung an die strategischen Ziele messen. Die Herausforderung liegt in der Auswahl weniger und zugleich relevanter Kennzahlen, in der Regel nicht mehr als 2 Kennzahlen pro Perspektive. Um die Größe und Vielfalt von Organisationen abzubilden, werden hierarchische Kennzahlensysteme gebildet und die Balanced Scorecard auf die einzelnen Unternehmenseinheiten heruntergebrochen.

Die BSC geht auf Arbeiten von Robert S. Kaplan und David P. Norton um 1990 an der Harvard Universität zurück.

Die Finanz-Informationen basieren auf der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation.